Sommerkonzert 2012
Sonntag, 1. Juli 2012, 15 Uhr
Laeiszhalle, Großer Saal
Programm:
Sergei Rachmaninow – Drei russische Volkslieder
César Cui – Chorus Mysticus
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky – Capriccio Italien
Carl Orff – Carmina Burana
Dirigent: René Gulikers
Sommer-Universitätskonzert: „Musik-EM“ in der Hamburger Laeiszhalle
Chor und Orchester der Universität luden am 1. Juli 2012 um 15 Uhr zum Sommer-Universitätskonzert in die Laeiszhalle ein. Passend zur im Sommer 2012 stattfindenden Fußball-Europameisterschaft hatte der niederländische Dirigent René Gulikers ein international ausgerichtetes musikalisches Programm konzipiert, in dem vier Komponisten mit Elementen europäischer Volkskultur spielten.
Zu Beginn des Konzertes verwendete der russische Komponist Sergei Rachmaninow Volkslieder seines Heimatlandes als Basis für sein bilderreiches Chor- und Instrumentalwerk mit dem Titel Drei russische Volkslieder. Der darauffolgende Chorus Mysticus des russischen Komponisten, Musikkritikers und Militäringenieurs César Cui basiert auf Texten aus Dante Alighieris Göttlicher Komödie; die Komposition für Frauenstimmen und Orchester ist als absolute musikalische Rarität anzusehen. Hingegen stellt Pjotr Iljitsch Tschaikowskys Capriccio Italien ein häufig gespieltes Opus dar, das wiederum eine Verbindung zu Alighieri herstellt, da Tschaikowsky italienische Volkslieder als Inspiration für sein Orchesterwerk nutzt.
Das Hauptwerk: Carmina Burana
Als Hauptwerk des Abends dürfte jedoch die Carmina Burana gelten. Dieses als „szenische Kantate“ bezeichnete, überaus populäre Werk des deutschen Komponisten Carl Orff verarbeitet weltliche Texte aus Dante Alighieris Zeit. Musikalisch zeigt das Chorwerk eine außergewöhnliche Struktur: In archaisierender Harmonik setzt es ganz auf die Kraft seiner Melodien. Die Texte in mittellateinischer und mittelhochdeutscher Sprache sind den Carmina Burana entnommen, einer Sammlung von im 12. und 13. Jahrhundert entstandenen Lied- und Dramentexten.
Die Auswahl von 24 Texten bildet ein breites Spektrum säkularer Themen ab: Von der Ambivalenz des Wohlstands sowie Genuss, Völlerei, Wollust, Trinkerei und Glücksspiel. Letzteres weist einen starken Bezug zur Fußball-Europameisterschaft auf, so dass das Publikum des Universitätskonzertes optimal vorbereitet in das abendlich stattfindende Finalspiel gegangen sein sollte.